Als Kind hatten Bücher für mich etwas wahnsinnig faszinierendes und magisches. Meine Mama hat mir, als ich noch nicht lesen konnte, jeden Abend zum Einschlafen vorgelesen und wir haben die Geschichten immer weiter gesponnen (ganz spannend war Helga mit der Erbse in der Nase – vor allem für mich, da meine Mama auch Helga heißt und ich immer meine junge Mama im Kopf hatte). Und auch in unserem Wohnzimmer befanden sich zahlreiche Enzyklopädien und Lexika und ich war brennend daran interessiert, herauszufinden was in so vielen und gleich aussehenden Büchern stehen kann. Viele Jahre später sind Bücher für mich noch immer etwas Besonderes und Lesen zum Schlafengehen war für mich lange Zeit ein Ritual. Heute lese ich meist an entspannten Wochenenden, mit einer Tasse Tee auf der Couch oder einfach auch am Weg ins Büro, 5 Minuten vor Terminen – wann ich immer ich kann – wenn ich einem Buch wieder Mal völlig verfallen bin… Jährlichen Nachschub für meine nie enden wollende Leseliste liefert die Aktion „Eine Stadt ein Buch“.
Wie alles begann – Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
Ganz besonders gefreut hat es mich im Jahr 2010, als ich zum ersten Mal von der Aktion „Eine Stadt ein Buch“ gehört habe. Bei dieser Aktion wird jedes Jahr ein bereits bekanntes Buch in einer Auflage von 100.000 Stück gedruckt und in ganz Wien kostenlos verteilt. Wichtig bei den Büchern ist dabei, dass es für Wien eine gesellschaftspolitische Relevanz hat, dass das Buch von einem/einer weltweit anerkannten Autor/in stammt, der in mehreren Sprachen verlegt wird und natürlich auch, dass die Lizenz für 100.000 Stück leistbar ist. Außerdem ist der Autor auch immer bei Veranstaltungen im Aktionszeitraum in Wien anwesend. Das Buch, das damals verteilt wurde war „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“ von Dai Siji – ein Buch, von dem ich zuvor noch nicht gehört hatte aber es meine Aufmerksamkeit umso mehr gewann. Nachdem der Aktionszeitraum von Eine Stadt ein Buch immer im November ist, war es damals eine willkommene Abwechslung um abends statt für Prüfungen zu lernen zu lesen… Außerdem finde ich die Idee, 100.000 Bücher zu verschenken einfach eine grandiose Idee. So bin ich schon zu einigen Büchern gekommen, die ich sonst wahrscheinlich nie auf meiner Liste gehabt hätte und ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige, der es so geht!
2011 – die 10 Jahresbox
Neues Jahr, neues eine Stadt ein Buch Glück! Eine ebenso in Bücher verliebte Freundin und ich waren dezent aus dem Häuschen, als wir 2011 erfuhren, dass in diesem Jahr eine spezielle, streng limitierte 10 Jahresbox heraus kam, die man über Facebook gewinnen konnte. Auch in diesem Herbst standen uns einige Prüfungen bevor, doch es galt für uns auch eine Box zu gewinnen (.. Prio 1 …eh klar)! Also stand neben Buchhaltung und Kostenrechnung wie verrückt Gewinnspiel-Mails zu verschicken auf unserem Plan. Und wer hätte das gedacht – wir hatten tatsächlich jede eine der Boxen gewonnen und haben uns wie wahnsinnig gefreut. Nicht nur die Box halte ich seitdem in Ehren und lässt mich jedes Mal wenn ich sie sehe, an meine Freundin denken, sondern ich habe auch tatsächlich das Gewinn-Mail, das ich damals bekommen habe, auch noch in meinem Posteingang gefunden (Digital-Messie…). Ich kann mich noch erinnern als wäre es gestern gewesen, dass ich von der NaBi weg gegangen bin, um die gewonnene Bücherbox abholen zu können (was für eine praktisch Ausrede übrigens).
Und auch nach all diesen Jahren freue ich mich jedes Jahr aufs neue, wenn das aktuelle Buch verkündet wird und ich mir ganz groß in meinen Kalender schreibe, wann ich es auf keinen Fall verpassen darf zu holen! Alle Infos zu den Verteilstellen, über das Projekte, über die vergangen Bücher und noch viel mehr findet ihr direkt auf der Seite von Eine Stadt ein Buch.
Der Termin für dieses Jahr steht übrigens schon fest – der 14. November 2019 wird es dieses Mal sein und es wird das Buch „Die Gesetze“ von Conny Palmen geben.