Kräuter trocknen und einfrieren – Aroma einfangen

In freundlicher Zusammenarbeit mit den Gartengeheimnissen von Lagerhaus

Dass ich zu einem echten Freund von Pflanzen und allem was Grün ist geworden bin, hab ich schon im Beitrag zur Anleitung eines Avocadobaums erzählt (ja, sie leben immer noch!). Dabei gilt meine Liebe (die manches Mal immer noch einseitig ist – alles was in einem Mini-Topf wächst, braucht entweder zu schnell Wasser oder viel weniger als ich meine…) nicht nur dekorativen Pflanzen, sondern auch Kräutern. Vor allem Basilikum haben wir fast immer zu Hause. Wenn wir länger als zwei Tage weg sind und der Basilikum danach wahrscheinlich nicht mehr das blühende Leben wäre (und nicht extra jemand zum Gießen kommt), ernte ich oft fast den kompletten Stock und friere die Blätter meist ein und versorge den Stock soweit, damit er wieder austreiben kann. Auf diese Weise haben wir immer unsere liebsten Kräuter zu Hause und wir verschwenden dadurch viel weniger. Wie genau man beim Trocknen als auch beim Einfrieren vorgehen sollte und einige Tipps & Tricks werde ich euch in diesem Beitrag gemeinsam mit den Gartengeheimnissen von Lagerhaus verraten.

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Die Ernte der Kräuter

Bevor ihr euch dazu entscheidet, Kräuter trocknen oder einfrieren zu wollen, gibt es auch schon bei der Ernte einiges zu beachten. Denn es soll der für die Pflanze jeweils beste Zeitpunkt für die Ernte gewählt werden. Viele Kräuter bilden Blüten – geerntet soll im Idealfall immer vor der Blüte werden, da dies für die Pflanze anstrengend ist und dadurch weniger Inhaltsstoffe gebildet werden, was wiederum das Aroma einschränken würde. Besonders Basilikum, Oregano, Schnittlauch und Dill sind bekannte Sorten für das Bilden von Blüten. Außerdem soll bei allen Kräutern darauf geachtet werden, dass sie bei der Ernte trocken sind (und nicht abgeregnet). Zusätzlich ist es ratsam, dass die Pflanze davor 1-2 Tage viel Sonne hatte, da sich auf diese Weise das beste Aroma bilden kann.

Neben dem richtigen Zeitpunkt den es zu beachten gilt ist außerdem wichtig, dass korrekt geerntet wird. Bei Basilikum sollen zum Beispiel nie einzelne Blätter abgezupft, sondern immer ein ganzer Stängel geerntet werden. An den Schnittstellen treibt der Basilikum später umso buschiger wieder aus. Zudem soll die Ernte so wenig wie möglich verkleinert werden. Durch jede Zerkleinerung wird die Zellstruktur verletzt, wodurch ätherische Öle und weitere Inhaltsstoffe austreten können und diese möchte man immerhin lieber in den Blättern haben. Bei Schnittlauch macht das allerdings für mich keinen Sinn, da ich ihn ja direkt zerkleinert wieder verwenden möchte – bei Kräutern in Blattform lasse ich die Blätter ganz.

Kräuter trocknen

Wenn ihr Kräuter trocknen wollt, soll die Ernte zuvor nicht wirklich gewaschen werden. Dadurch würde sie an Qualität verlieren, da die Kräuter dadurch länger zum Trocknen brauchen und Aroma verloren geht. Wenn ihr keinen Stress habt, dass ihr die Kräuter auf schnellstem Wege getrocknet haben wollt, empfiehlt es sich sie Lufttrocknen zu lassen. Auf diese Weise dauert der Trockenprozess zwar am längsten, die enthaltenen Inhaltsstoffe werden so aber bestmöglich konserviert.

Zum Trocknen die Kräuter am besten zu einem Bündel legen und die Enden mit Gummi oder Garn zusammen binden. Anschließend an einem warmen, trockenen und dunklen Ort kopfüber aufhängen. Bei uns ist das der Abstellraum, da sich darin auch die Therme befindet und er das ganze Jahr über der wärmste Ort in unserer Wohnung ist – außerdem ist er dunkel. Direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr auf jeden Fall vermeiden und auch zu hohe Temperaturen – unter 35 Grad ist ideal. Nach etwa drei Wochen sind eure Kräuter getrocknet – dafür könnte ihr einen einfachen Test durchführen: wenn sie rascheln und sich zwischen den Fingern zerbröseln lassen, sind sie getrocknet. Sind sie trocken, möglichst im Ganzen von den Stielen rebeln und in trockene, gut verschließbare Gläser füllen.

Wenn ihr weniger Zeit habt, könnt ihr die Kräuter auch im Backofen trocknen. Dafür die niedrigstmögliche Temperaturstufe einstellen (zw. 30 und 50 °C) und für ca. 3 Stunden trocknen lassen. Damit sich die entstehende Feuchtigkeit verflüchlichtigen kann, soll ein kleiner Spalt beim Backofen offen bleiben – dafür am besten einen Holzhochlöffel einklemmen.

Es sind allerdings leider nicht alle Kräuter zum Trocknen geeignet. Ganz besonders gut zum Trocknen eignen sich Kräuter wie Oregano, Majoran, Rosmarin, Salbei oder Thymian. Weniger geeignet sind dafür Schnittlauch oder Basilikum und so wirklich gar nicht geeignet ist Kresse (lieber gleich alles abschneiden und auf ein frisches Butterbrot damit).

Kräuter einfrieren

Je nachdem um welche Kräuterart es sich handelt,  kann es also sinnvoll sein, lieber die Variante des Einfrierens zu wählen. Doch auch hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten. Bei Basilikum beispielsweise bietet es sich an, einzelne Blätter zuerst für 1-2 Tage in den Kühlschrank zu legen und die vorgefrorenen Blätter anschließend in einen luftdichten und stabilen Behälter in den Gefrierschrank zu geben. Gefrorene Basilikumblätter lassen sich ganz leicht zerbröseln und können so als Gewürz eingesetzt werden.

Noch einfacher ist jedoch, Kräuter in Form von Eiswürfeln einzufrieren. Dazu einfach Kräuter in die Form geben und mit Wasser auffüllen – das Verhältnis sollte 2/3 Kräuter zu 1/3 Wasser sein. Auf diese Weise sind die Kräuter schon portioniert und können je nach Bedarf verwendet werden.

Eine weitere Möglichkeit ist jedoch, Kräuter mit Öl einzufrieren. Dies eignet sich besondern, wenn mit den Kräutern künftig gekocht werden soll, da sie dadurch lediglich in die Pfanne gegeben werden müssen.

Im Prinzip können alle Kräuter eingefroren werden – jene Kräuter, die sich besondern gut zum Trocknen eignen (siehe oben) aber am besten trocknen. Manche verlieren zudem etwas an Aroma und Konsistenz. Bei Basilikum und Bärlauch müsst ihr besonders gut aufpassen, da dies sehr sensible Pflanzen sind. Die beiden Sorten am besten mit Öl einfrieren, da diese Variante schonender ist. Oregano und Thymian sollten außerden nicht unbedingt eingefroren werden. Bei den restlichen Kräutern kann einfrieren sinnvoller sein als trocknen, da dadurch die Inhaltsstoffe konserviert und die ätherischen Öle größtenteils erhalten bleiben.

Egal um welche Kräuter es sich handelt, es gibt immer eine Möglichkeit sie für später zu bewahren und ihr Aroma einzufangen. Und ich muss jetzt los – bei mir gibt es gleich eine bunte Nudelpfanne und meine eingefrorenen Kräuter dürfen dabei nicht fehlen!

 

6 Comments Kräuter trocknen und einfrieren – Aroma einfangen

  1. Julia 19. Juli 2018 at 13:31

    Wirklich tolle Tipps zum Thema Kräuter!
    Ich nehme beim Kochen auch gerne frische Kräuter dabei.
    Am liebsten mag ich Schnittlauch und Petersilie. Die Klassiker eben.
    Vor allem der Tipp mit der Eiswürfelform ist klasse! :-)

    Liebe Grüße,
    Julia

    https://www.fashion-stoff.de

    Reply
  2. Sarah 21. Juli 2018 at 9:55

    Mega cool – das mache ich seit 4 Jahren. Ich hab einen eigenen Garten mit Kräuterspirale. Jedes Jahr wuchert es bei mir so krass, da hab ich dann ganz viel Ernte und komme damit über den Winter :)

    Liebste Grüße,
    Sarah

    http://www.vintage-diary.com

    Reply
  3. Ricarda 22. Juli 2018 at 9:37

    Meine Liebe, das sind tolle Tipps zum Kräuter einfrieren! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren!

    Liebste Grüße,
    Ricarda von CATS & DOGS

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  4. Michelle Hoffmann 24. Juli 2018 at 14:52

    Ein richtig schöner Post ich möchte auch mal meinen eigenen Kräutergarten haben. wir ziehen im Oktober in eine eigene Wohnung mit Balkon. Dort möchte ich nächstes Jahr dann ein paar Kräuter Pflanzen.
    Liebe Grüße Michelle von mishy-hoffmann

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  5. Andrea 24. Juli 2018 at 15:33

    Das ist ja ein genialer Tipp! Ich hab noch nie darüber nachgedacht es so zu machen, danke für die Anregung!

    Reply
  6. Saskia Katharina Most 24. Juli 2018 at 20:47

    Das ist ein toller Tipp! Wir machen das sonst immer mit Himbeeren. Jetzt werden wir das auch mit Kräutern aus unserem Garten machen.

    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

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